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Wie alles begann...

Manchmal muss man einfach losgehen...

Während eines Urlaubs in Siebenbürgen (Rumänien) Ostern 1998 haben wir, Dagmar und Daniel Drotleff, ein Kinderheim im Südwesten des Landes besucht. Von Spendengeldern, die wir für diese Reise von Bekannten erhielten, kauften wir Lebensmittel, Waschmittel, Fußbälle, Schreibutensilien etc. Dieser Besuch war sehr bewegend und vor allem die Gespräche mit den Kindern und der Heimleiterin haben uns sehr beeindruckt.

Die Kinder waren sehr offen und aufgeweckt und erzählten von ihrem früheren Leben in den Bahnhofskanälen und -schächten. Leider gab es vereinzelt auch Kinder die nach einigen Wochen im Heim wieder auf die Straße zurückkehrten, da sie schon zu lange auf der Straße gelebt hatten und sich an das geregelte Leben nicht mehr gewöhnen konnten!

Es war bewegend, zu erleben, wie die Kinder miteinander umgingen, wie sie gemeinsam sangen, den Geschichten lauschten die die Heimleiterin Ihnen erzählte! Insbesondere beeindruckten uns Ihre Offenheit und das Bedürfnis nach Liebe! Sie drängten und schoben sich gegenseitig um in unsere Nähe zu kommen und einen Platz auf unserem Schoß zu ergattern! Das ging uns unter die Haut und weckte unser tiefstes Mitgefühl!

Auf unserer Fahrt durch das Land sahen wir so viele Kinder an den Ampeln und Parkplätzen bettelten, die Autoscheiben mit dreckigen Lappen putzen wollten oder sich krank und behindert stellten um einige Münzen zu erhalten... So entstand der Wunsch, helfen zu wollen - und zwar sehr konkret.

Wieder in Siebenbürgen besuchten wir Freunde, Familie Ursu, deren eigene Kinder schon erwachsen waren. Im Gespräch erzählten sie uns, ohne von unserem Besuch in dem Kinderheim zu wissen, von Ihrem Traum ein eigenes Kinderheim zu gründen! Da dies für uns kein einfacher Zufall war, beschlossen wir Ihren Traum gemeinsam anzugehen. Bevor wir uns von Ihnen trennten vereinbarten wir dass Sie schon mal Ausschau nach einem geeigneten Grundstück halten sollten. Wir wollten hingegen in Deutschland versuchen Spendengelder zu sammeln!

Eine Idee war geboren! Jetzt ging es an die Umsetzung!

Zurück in Deutschland erzählten wir Freunden und Arbeitskollegen von unserer Idee und wurden von allen ermutigt diese Idee umzusetzen!
Als überzeugte Christen beteten wir gemeinsam mit Freunden für dieses Projekt!
Im Laufe der nächsten Wochen und Monate entstand aus unserer Idee ein fester Plan, der das ganze Projekt auch auf eine solide rechtliche Basis stellen sollte: Eine Vereinsgründung in Deutschland und in Rumänien die Gründung einer Stiftung.

Daniel Drotleff kümmerte sich in Deutschland um Behördengänge, Genehmigungen und die Gründung des Vereins und Victor Ursu rief die Stiftung "Tabita" in Rumänien ins Leben. Nach vielen Gesprächen mit Freunden ließen sich auch diese für die Idee des Kinderheims begeistern und der Verein „Brücke zum Leben Remseck e.V.“ konnte gegründet werden! Und um Deutschland mit Rumänien zu verknüpfen sind vier deutsche Vereinsmitglieder auch Mitglieder in der Stiftung „Tabita“.

Ein geeignetes Grundstück wurde bereits im September ´98 von Werner Drotleff gekauft. Ein Architekt in Deutschland erstellte uns den Bauentwurf kostenlos. Victor Ursu fand einen guten Architekten in Rumänien, der half die Pläne nach rumänischen Vorschriften umzusetzen.
Mit den wirklich einfachsten Mitteln und Baugeräten wuchs der Bau Meter um Meter. Es fanden sich immer wieder Arbeiter, die am Bau mithalfen. Meistens waren es Arbeitslose, die bereit waren für 4 - 5 Euro am Tag zu arbeiten (Durchschnittsmonatslohn in Rumänien war zu der Zeit ca. 80-100 Euro).

Es war ein gewagtes Projekt - Vertrauen und Einsatz. Vertrauen deshalb, weil das ganze Unternehmen von Spendengelder abhängig war. Oft wurde unser Vertrauen hart auf die Probe gestellt, da wir das Geld immer Bauabschnittweise zur Verfügung hatten. Ein sehr gutes Beispiel hierfür war die Rohbaufertigstellung im Dezember 1999. Bis dahin hatte das Geld gereicht, aber nun war es alle. Noch während wir überlegten, schneite es so heftig in Arpasul de Sus, dass an ein Weiterarbeiten sowieso nicht zu denken war ... Der Schnee war weg und die Arbeit konnte wieder aufgenommen werden - denn das Geld war nun auch wieder da. Wir hatten anscheinend nur eine kleine Pause nötig. Vertrauen auf Gott war unser Einsatz und ist es noch heute und wir wurden bisher noch kein einziges Mal enttäuscht und im Stich gelassen.

Und so ging und geht es Stück für Stück weiter.